4.921 km Luftlinie liegen zwischen Deutschland und dem vermeintlich sicheren Herkunftsland Afghanistan. Die Heimat derjenigen, die wochen- und monatelang auf der Flucht sind. Durch gefährliche Wälder, über das Meer. Zu Fuß. Im brüchigen Schlauchboot. Sie fliehen vor Terrorismus, Zerstörung und Tod. Viele Menschen reichen ihnen die Hände. Helfen, wo sie können. Anfangs sind es materielle Dinge, die fehlen. Nach und nach geht’s ans Eingemachte: Deutsch lernen, Integration in Schule und Job.
Diese Fotostory zeigt junge afghanische Menschen, die alles für ihre Integration tun. Akribisch Deutsch lernen, Schulabschlüsse machen und Ausbildungen absolvieren. Menschen, die sich der deutschen Kultur öffnen. Ob Glaskunst oder Besuch bei der Feuerwehr – neugierig, aufmerksam und engagiert sind sie dabei. Auch ihren sportlichen Traum leben sie – sie haben die erste Arnsberger Cricket-Mannschaft gegründet.
Wir geben ihnen unser Vertrauen, unsere Freundschaft und Zeit. Doch es gibt etwas, das wir ihnen nicht geben können: Zukunft!
“Ich bin eh nicht mehr lange hier”, höre ich Sami sagen. Mein Atem stockt. In meinem Kopf herrscht Chaos. “Alle meine Freunde wurden abgelehnt”, sagt er. “Und wenn ich jetzt nicht gehen muss, dann, wenn ich mit der Ausbildung fertig bin.” Erwidern kann ich nichts. Ich kann ihn so gut verstehen! Seinen Pessimismus. Seine Müdigkeit. Wie würde es mir an seiner Stelle gehen? Würde ich positiv denken? Würde ich an einen Lichtblick glauben? Trotz Zweifel: Er macht weiter. Lernt, arbeitet und integriert sich. Gib nicht auf!